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Probezeit Führerschein

Probezeit beim Führerschein: Welche Verstöße zählen und wie du  sicher durchkommst

Du hast den Führerschein schon fast in der Tasche und dann kommt dieses Wort, das niemand so richtig auf dem Schirm hat: Probezeit. Plötzlich geht es nicht mehr nur um das Bestehen der Prüfung, sondern um die Frage: Was darf ich mir in den ersten zwei Jahren erlauben und was macht mir richtig Ärger? Wir wollen dir hier einfach verständlich, ohne Paragraphen-Overload, mit konkreten Beispielen erklären und einen Plan zeigen, wie du entspannt und sicher fährst.

1. Was ist die Probezeit und wie lange dauert sie?

Die Probezeit ist eine Art Bewährungsphase für Fahranfänger. Sie soll dafür sorgen, dass du in den ersten Jahren nach dem Führerschein besonders umsichtig fährst – und dass riskantes Verhalten schneller Konsequenzen hat.
In Deutschland dauert die Probezeit beim erstmaligen Führerscheinerwerb in der Regel 2 Jahre. Bestimmte Verstöße können dazu führen, dass sie verlängert wird (Quelle: ADAC).
Wichtig: Probezeit heißt nicht „du darfst nichts“. Es heißt nur, dass die Toleranz kleiner ist, vor allem bei Themen wie Geschwindigkeit, Ablenkung (Handy) und riskanten Situationen.

2. A-Verstoß vs. B-Verstoß: Der Unterschied, den du kennen musst

In der Probezeit werden Verstöße in zwei Kategorien eingeteilt:

  • A-Verstöße = schwerwiegende Verstöße
  • B-Verstöße = weniger schwerwiegende Verstöße

Der entscheidende Merksatz, der dir viel Stress erspart:
Zwei B-Verstöße werden wie ein A-Verstoß gewertet. Das bedeutet auch: Ein einzelner B-Verstoß ist oft noch nicht das Ende der Welt, der zweite kann aber der Auslöser für Probezeit-Maßnahmen sein. Beispiele für typische B-Verstöße, die viele unterschätzen: abgefahrene Reifen, HU deutlich überzogen (mehr als acht Monate), Kinder nicht vorschriftsmäßig gesichert.

Wenn du nicht sicher bist, was als A- oder B-Verstoß zählt: Schreib uns oder ruf einfach an, wir ordnen dir das ein.

3. Geblitzt in der Probezeit: Ab wann ist es ein A-Verstoß?

Das ist eine der häufigsten Fragen, weil es im Alltag am schnellsten passiert. Bei Geschwindigkeitsverstößen gilt: Ab 21 km/h zu schnell wird das in der Probezeit als A-Verstoß eingeordnet. Was viele nicht wissen: Unterhalb dieser Grenze drohen zwar Verwarnungs- oder Bußgelder, aber in der Regel keine zusätzlichen Probezeit-Maßnahmen.

Was kann bei 21 km/h und mehr passieren (beim ersten Mal)?
Der ADAC beschreibt, dass dann typischerweise Probezeit-Maßnahmen ausgelöst werden können – inkl. Probezeitverlängerung und angeordnetem Aufbauseminar – zusätzlich zu Bußgeld/Punkten/Fahrverbot je nach Höhe der Überschreitung (Quelle: ADAC).

Praxis-Tipp: Wenn du Fahranfänger bist, ist dein Ziel nicht „so schnell wie erlaubt“, sondern „so stabil, dass ich niemals aus Versehen in die 21+ rutsche“. Gerade an Ortsausgängen ist das der Klassiker.

4. BF17 & Probezeit: Wann beginnt sie wirklich?

Wenn du Begleitetes Fahren ab 17 (BF17) machst, kommt fast immer die Frage: „Beginnt die Probezeit erst ab 18 – oder schon mit 17?“
Die offizielle Antwort ist klar: Beim BF17 beginnt die Probezeit sofort mit Erteilung der Fahrerlaubnis, also mit der Prüfungsbescheinigung. Und: Sie dauert 2 Jahre, wie beim normalen erstmaligen Fahrerlaubniserwerb. Das ist wichtig, weil BF17 sich für viele wie eine Trainingsphase anfühlt. Ist es auch, aber Probezeit-Regeln gelten dabei bereits.

Wenn du BF17 planst (oder Elternteil bist): In unserem BF17-Artikel erklären wir Ablauf, Begleitpersonen & typische Fragen und du kannst direkt bei uns starten. Hier gibt’s alle Details.

5. Aufbauseminar: Was es ist und wann es drohen kann

Das Aufbauseminar für Fahranfänger (ASF) ist eine Maßnahme, die dann ins Spiel kommt, wenn die Probezeit „offiziell kippt“, also z. B. nach einem A-Verstoß oder nach zwei B-Verstößen.

Ein zentraler Punkt: Das ist nicht nur ein Termin. Es ist organisatorisch nervig, kostet Zeit und Geld und wirkt sich auf deine Planbarkeit aus (Schule, Ausbildung, Job). Deshalb ist das beste ASF immer das, das du gar nicht erst brauchst.

Wenn du dich aber informieren willst, wie so ein ASF typischerweise aufgebaut ist: Häufig wird es als Kombination aus mehreren Gruppensitzungen plus Beobachtungsfahrt beschrieben. Wenn du betroffen bist, klären wir mit dir, was konkret für dich gilt.

9 konkrete Tipps, wie du sicher durch die Probezeit kommst

  1. Tempo-Puffer: Mach dir das Leben leicht und fahre lieber konstant etwas defensiver statt ständig das maximale auszureizen oder nach Gefühl zu fahren.
  2. Ortseingänge als Checkpoints: Schild sehen → Geschwindigkeit aktiv setzen. Nicht rollen lassen.
  3. Handy-Regel: Navi oder Musik vorher einstellen, danach weglegen. Alles andere ist Ablenkung im falschen Moment.
  4. Abstand halten: Wenn du genug Abstand hast, musst du weniger abrupt reagieren und fährst automatisch sauberer. Deine Versicherung gegen Stress.
  5. Auto-Check: Reifenprofil, Licht, HU. Oft sind B-Verstöße Technik-„Kleinkram“, den niemand auf dem Schirm hat.
  6. Landstraße üben: Gerade bei uns in der Region ist Landstraße Alltag. Übe das bewusst mit Kurven, Überholen, Abstand und Tempo-Wechsel.
  7. 1-2 Extra-Fahrstunden als „Sicherheits-Upgrade“: Wenn du unsicher bist, ist das oft günstiger als die Folgen eines Fehlers und gibt dir Ruhe im Kopf.

Wenn du gerade in der Probezeit bist und merkst, dass dich das verunsichert oder du auf „Drama“ verzichten willst, dann melde dich bei uns. Wir helfen dir, einen Fahrplan zu bauen, passend und individuell passend zu deiner Situation.

Häufige Fragen zur Probezeit kurz beantwortet

Wie lange dauert die Probezeit?

In der Regel dauert die Probezeit 2 Jahre. Bei bestimmten Verstößen kann sie verlängert werden.

Was ist ein B-Verstoß und warum ist der zweite so wichtig?

B-Verstöße sind weniger schwerwiegend, wirken sich oft erst beim zweiten Mal auf die Probezeit aus. Zwei B-Verstöße werden wie ein A-Verstoß gewertet.

Ab wann zählt „geblitzt werden“ als A-Verstoß?

Bei Geschwindigkeitsverstößen gilt: ab 21 km/h zu schnell ist es in der Probezeit ein A-Verstoß.

Wann beginnt die Probezeit bei BF17?

Sofort mit der Erteilung der Fahrerlaubnis (Prüfungsbescheinigung) für eine Dauer von 2 Jahren.

Was ist ein Aufbauseminar (ASF) kurz erklärt?

Ein ASF ist ein Aufbauseminar für Fahranfänger, das nach bestimmten Probezeit-Konstellationen angeordnet werden kann. Es dient dazu, das Fahrverhalten zu reflektieren und Risiken zu reduzieren.

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